Im Oktober 1965 steht ein junger Mann (er lächelt uns etwas verhalten vom Cover des Buches entgegen) mit schweren Koffern am Freiburger Bahnhof - er ist auf dem Weg in die Weltstadt Paris, er ist aber auch auf dem Weg aus dem durch väterliche Gewalt bestimmten bürgerlichen Milieu seiner Familie in ein weltoffeneres, selbstbestimmtes Leben. Ein Stipendium der französischen Regierung erlaubt ihm, seine Studien ostasiatischer Sprachen an einer renommierten Hochschule weiter zu führen, es erlaubt ihm auch die Stadt Paris kennen zu lernen und dort Bekanntschaften zu machen, aus denen sich für ihn wichtige zwischenmenschliche Beziehungen ergeben. In den folgenden neun Monaten lernt er viel und macht Erfahrungen, die sein weiteres Leben massiv bestimmen werden ... doch diese Zukunft ist eine andere Geschichte über die Jörg Weigand schon in 'Abenteuer Unterhaltung' berichtet hat.
Im neuen - wärmstens zu empfehlenden - 'Paris' erzählt er intensiv und mitreissend von Begegnungen mit Menschen und der Seine-Metropole, er berichtet in geschickt integrierten Rückblicken jedoch zudem von der Beziehung zum Vater oder den Verhältnissen in der Familie. Sein Paris ist ein Ort, an dem er Freunde findet, an dem er das Leben und das Studium genießt, an dem er aber auch soziale Not sieht und die damals beginnenen Studentenunruhen miterlebt. Hier entstehen einige literarische Arbeiten, die in die Zukunft weisen. - Die "Monate, die mein Leben veränderten" lassen den späteren promovierten Sinologen, den zukünftigen TV-Journalisten, den bekannten Kenner der Unterhaltungsliteratur und Büchersammler , den Verfasser zahlreicher SF-Kurzgeschichten sowie den geschätzten Freund schon in seiner Persönlichkeit fassbar werden ... C'est Paris - c'est Jörg Weigand! (Karl Jürgen Roth, im April 2022)