Donnerstag, 19. Mai 2016

19-06

Wayne D. Overholser: 
DAS TAL DER TAUSEND STIERE. 
AWA-Verlag München [1954] 
(222 S.) [= Lockender Westen] - OT: The Sweet and Bitter Land

Wie so oft bei Overholser geht es wieder um die Geschichte Siedler gegen Rancher. Allerdings - und das ist das Schöne an diesem Roman, wird bis zum Ende nicht klar, wer die "Guten" oder die "Bösen" sind.

Der Tycoon Matt Strang kommt in ein Tal in Oregon und besetzt dieses mit seinem Rinderreich. Dieses Tal hat er von der Regierung gekauft und beansprucht dies natürlich fortan. Allerdings will er die Siedler, die bislang dort lebten, nicht (wie sonst üblich) aus dem Tal verdrängen, sondern bietet diesen an, bei ihm zu arbeiten. Dennoch erntet er nur Misskunst und Hass und der Lehrer Markham greift Partei für die Siedler und stellt sich energisch gegen den Grossrancher.

Der Protagonist ist allerdings der Siedlerjunge Dave, der bei Matt Strang eine Anstellung findet und dadurch natürlich sofort in Zwietracht mit seinen ehemaligen Freunden gerät.

Dies alles wird in einer knappen Sprache erzählt und die Charaktere sind - wie immer bei Overholser - glaubwürdig und schlüssig. Trotz der Tatsache, dass es sich bei "Das Tal der tausend Stiere" um keinen Action-Western handelt, ist diese Geschichte spannend dargelegt und gehört m einer Meinung nach zu einem der schönsten Romane, die Overholser geschrieben hat. Für mich hinterlässt diese Geschichte den Eindruck, dass es so tatsächlich früher passiert sein kann.
(R. S. Stone)

Die Originalausgabe des Romans erschien 1950 bei E.P. Dutton and Co. in New York unter dem Pseudonym Joseph Wayne in der Reihe "A Diamond D Western". Spätere Taschenbuchausgaben erschienen als Gunplay Valley bei Signet [= Signet 891 (1951) und Signet 1302 (1956)] sowie bei anderen Verlagen. (Karl Jürgen Roth)