Herbert Kalbitz (Hg.): ILLUSTRIERTE BIBLIOGRAPHIE. Landser- / Kriegs- und Legionärsromane im Leihbuch von 1946 - 1976. --- [Selbstverlag] Offenbach am Main 2016. Din A4 Spiralbindung 82 S., 348 farb. Abb. - 26,80 € (nicht im Buchhandel - Bestellung: Herbert Kalbitz, Kurt-Schumacher-Str. 25, 63073 Offenbach (herbert.kalbitz@t-online.de))
Leihbücher als Ikonen der populären Kultur vergangener Jahrzehnte - insbesondere der 50er und 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts - erfreuen auch heutzutage noch das Herz so mancher Sammler. Sie zeigen zugleich aber, welche Bücher von den damaligen Lesern gewünscht wurden und dokumentieren so auch die Lesegewohnheiten in den frühen Jahrzehnten der Bundesrepublik Deutschland. Herbert Kalbitz - mit Sicherheit einer der besten Kenner dieser beliebten Lesestoffe - legt hier dankenswerterweise eine akribische Spezialbibliographie der 'militaristischen' Leihbücher vor. Neben bibliographischen Daten (Autor, Titel, Verlag, Erscheinungsjahr, Verlagsnummer, Umfang) findet man Farbabbildungen jedes Titels, teilweise ergänzt um Angaben zu späteren Neuausgaben in anderen Formaten. Dies gestattet nicht zuletzt auch weiterführende Aussagen zur Ikonographie der vorgestellten Bücher.
Auf ein solches Werk habe ich gewartet! Es wird mir als Sammler vieles erleichtern - es bietet mir im Rahmen meiner Arbeiten zum Thema Leihbuch aber vor allem unverzichtbare Hilfen, die es ermöglichen, diesen Bereich der populären Kultur eingehender zu analysieren, als dies bislang möglich war. Die Veröffentlichung stellt nach dem 2013 erschienenen, hochgelobten ersten Band der 'Illustrierten Bibliographie der Leihbücher' [IBL 1], der sich den Krimis widmete, einen verhältnismässig schmalen Bereich umfassend vor. Weitere Bände dieses einzigartigen Projektes sind in Vorbereitung. Das lässt darauf hoffen, dass die deutsche Leihbuchproduktion der Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg in absehbarer Zeit mustergültig in Buchform dokumentiert sein wird.
Ich werde den neuen Band [Zitiertitel: IBL 8] immer wieder gerne zur Hand nehmen und kann ihn nur wärmstens weiterempfehlen. (Karl Jürgen Roth -September 2016)